Was ist HPV?
Die Abkürzung HPV steht für den Humanen Papillomvirus, ein Erreger, der für Geschlechtskrankheiten verantwortlich ist. Nach der Infektion mit dem Virus kommt es meist monatelang zu keiner äußerlichen Veränderung. Erst nach einiger Zeit bilden sich Warzen im Genital- und Analbereich. Dazu gehören auch die sogenannten Feigwarzen, für die es meist gute Behandlungsmethoden gibt.
Die HP-Viren gehören zu den häufigsten Viren, die beim Geschlechtsverkehr durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt übertragen werden. Von ihnen sind mehr als 120 verschiedene Typen bekannt.
Die Impfung gegen HPV wurde vornehmlich für Mädchen eingeführt, da sie bei jungen Frauen besonders häufig für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. Mittlerweile konnten Studien zeigen, dass auch Männer von den sexuell übertragbaren Krankheitserregern Krebs bekommen können. Durch eine Impfung bei jungen Männern könnte das Risiko einer Krebserkrankung bei Frauen und Männern gleichermaßen gesenkt werden.
Wer kann geimpft werden?
Infizieren sich Männer beim Sex mit den Humanen Papillomviren, so können diese im schlimmsten Fall Tumore im Analbereich, am Penis sowie im Mund- und Rachenraum hervorrufen. Genau aus diesem Grund ist es wichtig, dass auch Jungs gegen die Erreger immunisiert werden.
Eine Impfung empfiehlt sich für Jungs und Mädchen zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr – am besten noch vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Momentan werden etwas mehr als 50 Prozent der jungen Frauen gegen HPV geimpft, die Anzahl der geimpften Männer ist verschwindend gering. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Impfung bei Jungs in Höhe von 500 Euro nicht von der Krankenkasse übernommen wird. Viele Eltern überlegen da zweimal, bevor sie das Mittel aus eigener Tasche zahlen. Dabei macht die Impfung für junge Männer Sinn, denn längst ist nicht jedes Mädchen geimpft. Auch für bisexuelle oder homosexuelle Männer wäre es eine einfache Möglichkeit sich zu schützen. Immerhin infizieren sich rund 80 Prozent der sexuell aktiven Menschen in ihren Leben einmal mit Papillomviren. Eine Impfung könnte einer bösartigen Zellveränderung entgegenwirken und auch künftige Sexpartner vor einer Infektion schützen.
Nur zweimal Piksen
Mehr als 120 verschiedene Virustypen sind von HPV bekannt. Geimpft wird gegen die beiden häufigsten Erreger HPV 16 und 18. Diese beiden Virustypen sind maßgeblich für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs, Analkarzinome und andere Tumortypen verantwortlich. Die Impfung wurde bisher immer in drei Schritten durchgeführt. Heutzutage wird nur noch zweimal im Abstand von einigen Wochen gepikst. Impfen lassen kann sich generell jeder, die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt die Impfung aber vor allem jungen Frauen zwischen 9 und 14 Jahren. Ihre Impfkosten werden daher auch von den Krankenkassen übernommen. Zahlen müssen hingegen Frauen über 18 Jahren sowie Eltern von Jungs und erwachsene Männer. Doch wie bereits erwähnt, ist es durchaus sinnvoll, Jungs gegen die Papillomviren zu schützen.
Sicherer Schutz gegen Krebs?
Einen hundertprozentigen Schutz gegen Krebs bieten die HPV-Impfungen nicht. HPV 16 und 18 sind die Viren, die bei sieben von zehn Frauen für Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. Diese Frauen können geschützt werden. Drei von zehn Frauen infizierten sich vor dem Krebs mit einem anderen Virustyp. Ein Großteil der Frauen kann sich also vor Krebs durch die Impfung schützen lassen. Und auch Studien mit Männern konnten einen Rückgang von Analkarzinomen verzeichnen. Genaue Ergebnisse werden jedoch erst die nächsten Jahre zeigen, denn nach einer Infektion und der ersten Zellmutation dauert es meist bis zu 15 Jahre bis sich eine Krebserkrankung zu erkennen gibt. Sicher ist, dass die HPV-Impfung Hautinfektionen wie Feigwarzen oder anderen Warzentypen vorbeugen kann. Eine Impfung gegen die Humanen Papillomviren kann also insgesamt ein guter Schutz für beide Geschlechter sein. Den hundertprozentigen Schutz wird man wahrscheinlich – wie bei fast jeder Impfung – nie erreichen.