Im Laufe der Schwangerschaft können die Hormone der Frau für gewöhnlich „verrückt spielen“ und es folgen typische Symptome wie z.B. Übelkeit oder Stimmungsschwankungen. Dabei kommt es allerdings nicht nur zu hormonellen Veränderungen, der gesamte Körper bereitet sich in dieser Zeit auf die ungewohnte Situation vor und reagiert demnach auch anders auf die neuen Umstände. Die Immunabwehr wird beispielsweise verändert bzw. geschwächt, damit der heranwachsende Embryo nicht vom Organismus der Frau abgestoßen wird und sich weiter entwickeln kann. Dies hat allerdings zur Folge, dass der Körper möglicherweise anfälliger für Infektionen ist und Viren sich schneller ausbreiten können. Somit ist die Gefahr für schwangere Frauen auch höher, dass sich die Feigwarzen schneller vermehren.
Feigwarzen bekämpfen während der Schwangerschaft
Feigwarzen, auch bekannt unter dem Begriff Genitalwarzen oder Kondylome sind eine der häufigsten sexuell übertragenen Viruserkrankungen im Genital- und Analbereich. Sie entstehen aufgrund einer Infektion mit den sogenannten Humanen Papillom-Viren und werden vorwiegend durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Das Virus kann meist Wochen, Monate oder sogar Jahre brauchen bis es ausbricht.
Allerdings entwickeln nur etwa zwei Prozent der Betroffenen wirklich sichtbare Warzen. Bei Frauen ist die Gefahr einer Ausbrechung während der Schwangerschaft, durch die bereits oben genannten Gründe, jedoch größer und sollte zeitgemäß angegangen werden. Grundsätzlich gilt aber für junge Frauen im Teenager-Alter, eine Impfung gegen die HP-Viren durchzuführen, vorzugsweise vor dem ersten sexuellen Kontakt, um sich zusätzlich gegen bösartige Tumore wie etwa Gebärmutterhalskrebs zu schützen. Sollte es während der Schwangerschaft zu einer Ausbreitung der Feigwarzen kommen, empfiehlt es sich diese etwa um die 34.
Schwangerschaftswoche zu behandeln. Dabei wird erstens eine komplette Abheilung bis zur Entbindung sichergestellt und zweitens kann man davon ausgehen, dass in den restlichen Wochen der Schwangerschaft keine neuen Genitalwarzen auftreten. Die Genitalwarzen können sowohl lokal durch spezielle Mittel gegen Feigwarzen behandelt werden, als auch chirurgisch entfernt werden.
Ist mein Baby sicher?
Das Risiko einer Infektion des Kindes ist besonders während einer vaginalen Entbindung erhöht und sollte deshalb gründlich mit dem behandelnden Frauenarzt diskutiert werden.
Dabei können allerdings mehre Faktoren eine wichtige Rolle spielen, wie z.B. dem Ausmaß der mütterlichen Infektion, der Dauer der Geburt oder das allgemeine Wohlbefinden des Kindes bzw. der Funktion des Immunsystems. Nichtsdestotrotz sind HP-Viren während der Schwangerschaft für gewöhnlich nicht schädlich für das Kind und eine vaginale Geburt ist trotz Genitalwarzen möglich. Bei sehr starkem Befall, kann ein Kaiserschnitt dennoch angebracht sein. Insgesamt passiert es allerdings relativ selten, dass sich ein Kind während der Schwangerschaft bzw. während der Geburt mit den HP-Viren ansteckt. Ausgeschlossen ist dies jedoch nicht.
Demnach können schätzungsweise sieben Kinder von 1000 Geburten, bei denen die Mutter Feigwarzen aufweist von krankhaften Veränderungen betroffen sein. Als Folge einer Infektion kann es dann einerseits zu harmlosen Gewebswucherungen im Bereich des Kehlkopfs kommen, welche meist chirurgisch abgetragen werden und es besteht andererseits die Möglichkeit, dass potenziell krebsfördernde Viren übertragen werden. Kinder, die sich bei der Geburt anstecken, können nach einigen Monaten allerdings auch wieder frei von den HP-Viren sein und weiter keinerlei Symptome entwickeln. Dennoch empfiehlt es sich, als eine gute Möglichkeit der Vorbeugung, sich gegen die HP-Viren impfen zu lassen, um sich neben den krebserregenden Virentypen auch vor den Hauptverursachern von Genitalwaren zu schützen. Für welche Behandlung von Feigwarzen man sich letztendlich entscheidet, hängt allerdings auch davon ab, wie weit sich diese schon ausgebreitet haben und wo genau sie sich befinden.