oftmals ein Hinweis auf eine ungesunde Ernährung oder ein falsches Essverhalten, andere Grunderkrankungen oder eine zu ballaststoffreiche Ernährung. Sie entstehen, wenn im Darm zu viele Verdauungsgase freigesetzt werden und sich diese Darmwinde einen Weg aus dem Körper heraus suchen. Im Normalfall hält ein gesunder Körper verschiedene Möglichkeiten bereit, um die bei der Verdauung entstehenden Gase nach außen abzuleiten – aufstoßen, ausatmen, durch den After ausleiten und durch Bakterien abbauen.
Ist die Gasbildung im Darm zu stark treten häufig Schmerzen auf, der Bauch ist durch die enthaltene Luft nach außen gewölbt und spannt. Die abgesonderten Gase haben einen üblen Geruch, der Zeitpunkt der Abgabe der Gase durch den After kann in den meisten Fällen nicht kontrolliert erfolgen. Der Abgang von Darmwinden bei offiziellen Veranstaltungen, Treffen mit Freunden oder beim Zusammensein mit anderen Personen kann zu peinlichen Situationen führen, vor allem aufgrund des unangenehmen Geruchs und der Lautstärke des Abgangs.
Es ist allerdings nicht anzuraten, Gase aus dem Magen-Darm-Trakt zurückzuhalten. Falls Sie versuchen, das Problem zu umgehen, indem Sie Darmwinde nicht entweichen lassen, hat dies schmerzhafte Konsequenzen. Oftmals entwickeln sich andere Magen- oder Darmstörungen – unter anderem zu Verstopfung oder Sodbrennen, die sehr schmerzhaft sein können und das Problem an sich nicht lösen.
Was ist bei Blähungen zu tun?
Menschen, die häufig unter Blähungen und ihren Auswirkungen leiden, sollten zunächst einmal die eigene Ernährung und den persönlichen Lebensstil unter die Lupe nehmen. Denn hier ist oftmals der Grund für die Darmstörungen zu finden. Vor allem der Konsum der Ballaststoffen hat allerdings zwei Seiten und es ist sinnvoll, dass sich gerade empfindliche Personen genau informieren, wann die Einnahme von Ballaststoffen einen guten Effekt auf die Gesundheit des Körpers hat und wann Blähungen durch die Verstoffwechselung im Darm gefördert werden. Ein maßgeblicher Grund für die Entstehungen von Blähungen trotz des ausreichenden Konsums von Ballaststoffen liegt darin, dass zu hohe Mengen an Ballaststoffen – bei Erwachsenen mehr als 30 Gramm täglich – eingenommen werden.
Blähungen können allerdings einfach vermieden oder clever neutralisiert werden. Ganz zu Anfang sollten Sie sich von einem Arzt untersuchen lassen, vor allem dann, wenn Sie keine Erklärung oder Verdacht für das Auftreten von dauerhaften Blähungen haben.
ESSVERHALTEN
Schon regelmäßige Mahlzeiten mit kleineren Portionen trägt dazu bei, dass sich Blähungen vermeiden lassen. Sie sollten sich beim Essen Zeit nehmen und die Nahrung gründlich zerkauen. Dies macht es dem Verdauungssystem einfacher, die Nahrung in ihre Grundsteine zu zersetzen – ganz ohne Blähungen und ungeliebte Nebenwirkungen. Das hastige Essen und schnelle Nahrungsaufnahme sollte unbedingt vermieden werden.
Andere Möglichkeiten, die zur Entstehung von Blähungen führen können ist die Aufnahme von (kohlenstoffhaltigen) Getränken und zu vieles Reden während des Essens. Dadurch werden hohe Mengen an Luft geschluckt, die zu einer vermehrten Gasbildung im Darm führen und so die Blähungen mit verursachen.
ERNÄHRUNG
Nicht selten führt eine schlechte Ernährung zu Blähungen oder Problemen bei der Verdauung. Besonders Getreideprodukte und tierische Eiweiße können Flatulenz fördern. Berücksichtigen Sie außerdem bei Ihrer Ernährung ebenfalls mögliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Intoleranzen gegenüber Laktose, Fruktose oder Gluten.
Zusätzlich dazu lassen sich mit der richtigen Zubereitung der Lebensmittel viele Risiken für das Entstehen reduzieren. Gerade bei den für ihre blähende Wirkung bekannten Hülsenfrüchte kann die Beigabe von Kreuzkümmel die blähende Wirkung deutlich verringern.
ANDERE GRÜNDE
Vermeiden Sie psychischen und physischen Stress. Der Darm reagiert absolut empfindlich auf Stress und andere psychische Belastungen. Blähungen können daher alleine auf angespannte und stressige Situationen zurückgeführt werden.
Gleichzeitig sollten Menschen, die längerfristig oder immer wieder unter Blähungen leiden, ihre Leber besser schützen. Sie ist das wichtigste Entgiftungsorgan des Körpers und da sich Blähungen aus Giftgasen zusammensetzen ist es umso wichtiger, dass diese Gase aus dem Körper heraus gefiltert werden.
Führen Sie außerdem ein Ernährungstagebuch, in dem Sie alle Mahlzeiten und Getränke festhalten, die Sie am Tag zu sich genommen haben. Vermerken Sie auch, nach welchem Lebensmittel welches Symptom aufgetreten ist. Sollten Sie zwischen bestimmten Lebensmitteln immer gleiche Beschwerden wie beispielsweise Blähungen feststellen, können Sie unter einer Lebensmittelunverträglichkeit leiden, die teilweise mit massiven Einschränkungen der Ernährung führen kann. Zur Bestätigung Ihres Verdachts gehen Sie zum Arzt und lassen Sie eine Darmspiegelung und eine Untersuchung des Bluts durchführen.
Als letztes Mittel kann eine Darmreinigung durchgeführt werden. Sie hilft, den Stuhlgang zu regulieren, die sensible Darmflora, das Gleichgewicht der guten und schlechten Bakterien, die auf der Darmschleimhaut siedeln, aufzubauen und die die natürliche Verdauung von aufgenommener Nahrung verbessern können. Ebenfalls können Darmgase gebunden werden, damit sie besser ausgeschieden werden können.
Blähungen gezielt unterdrücken – geht das?
Bei gesunden Menschen entweichen die Darmgase etwa 20 Mal täglich durch den After, eine gewollte Steuerung funktioniert nicht. Dies ist vollständig normal, gesund für den Körper und sollte von Betroffenen möglichst nicht unterdrückt werden. Außerdem nicht zwingend gegeben, dass die ausgeschiedenen Darmwinde tatsächlich übel riechen, ein Großteil besteht aus geruchslosen Kohlenmonoxid und Schwefelwasserstoff. Ob und wie ein Darmgas riecht hängt grundsätzlich mit den konsumierten Lebensmitteln zusammen. Die entweichenden Gase aus dem Bauchraum sind also ein wunderbares Mittel, um zu erkennen, ob die konsumierte Nahrung dem eigenen Körper guttut. Hier zählt einzig und allein der Geruch, denn übelriechende Darmwinde sind giftig und weisen darauf hin, dass die Ernährung nicht passt. Studien zufolge hat das Riechen an entweichenden Darmgasen noch einen weiteren Vorteil: durch das Einatmen kleiner Mengen an Schwefelwasserstoff aus dem Darmgas können schädliche Zellen abgetötet werden. beugt damit Herzinfarkten und Schlaganfällen vor.
Wenn die Gase im Körper verbleiben und nicht durch den Anus abgelassen werden – beispielsweise, um peinliche Situationen oder intensive Gerüche zu vermeiden – kann dies zu anderen Beschwerden führen, beispielsweise Schmerzen und Krämpfe. Auch Verdauungsstörungen, eine Überblähung sowie körperliches Unbehagen können auftreten.
Die Entweichung von Darmgasen verhindern
Es gibt einfache Techniken und Wege, mit denen die Luft im Darm vorübergehend zurückgehalten werden können. Eine kurzzeitige Unterdrückung von entweichenden Darmgasen ist grundsätzlich nicht schädlich, sollte aber lediglich kurzzeitig blockiert werden. Beispielsweise können Betroffene bestimmte Übungen machen, um die Darmwinde bei Bedarf länger im Körper zu halten:
Doch Vorsicht: Wenn solche Methoden angewandt werden, lässt sich zwar der Abgang eines Darmwindes herauszögern, doch früher oder später kommt es dazu, dass er heraus will. Allerdings verändert das Zurückhalten die Art, wie der Darmwind entweicht. Ein zurückgehaltener Darmwind „entleert“ sich wesentlich lauter.