Wer bekommt Haarausfall und wie entsteht er?
Die häufigste Ursache für Haarausfall liegt in den Genen, ist also vererblich und ist grob gesagt in einer Überempfindlichkeit gegenüber dem Steroidhormon DHT. Bei der Umwandlung des männlichen Geschlechtshormons mittels des Enzyms 5?-Reduktase entsteht DHT, welches sich um die Haarwurzeln ansammelt. An dieser Stelle hat Minoxidil noch keinen Einfluss. Ist man nun gegenüber DHT empfindlich, können die Kaliumkanäle zur Haarfollikel verstopfen. Diese Proteinstrukturen sind für den Transport von Nährstoffen zum Haar verantwortlich und sind somit für dieses überlebensnotwendig. Sind die Kaliumkanäle verstopft, wird die Follikel nicht mehr ausreichend versorgt und die Wachstumsphase (Anagenphase) wird verkürzt. Man hat also nicht weniger Haarfollikel, wenn man eine Glatze hat.
Erblich bedingte Alopezie kann sowohl Männer als auch Frauen betreffen – ganz entgegen des Mythos, der besagt, dass nur das männliche Geschlecht darunter leidet. Minoxidil ist in verschiedenen Konzentrationen sowohl für Männer als auch für Frauen erhältlich.
Gegen erblich bedingte Alopezie kann man nicht viel unternehmen und es gibt nur wenige Produkte, die auch von Ärzten empfohlen werden. Einer davon wird Minoxidil genannt.
Was ist Minoxidil?
Ursprünglich wurde der Wirkstoff in den 1970er Jahren in den USA als Teil eines Medikamtes zur Behandlung von Bluthochdruck entwickelt. Als man die Nebenwirkungen beobachtete, die Minoxidil hervorbrachte, bildete sich deutlich ein Muster ab – eine Zunahme des Haarwachstums. Man forschte weiter und konzentrierte sich auf die Wirkung des einzelnen Stoffes. Seit 1996 unterliegt Minoxidil nun nicht mehr dem Patentrecht. Mittlerweile ist es als Schaum oder als Lösung, die direkt auf der Kopfhaut angewandt wird, erhältlich.
Was kann Minoxidil?
Bei Haarausfall werden Lösungen mit zwei beziehungsweise fünf Prozent des Wirkstoffs verwendet. Die Stärke ist hierbei vom Geschlecht des Anwenders abhängig. Frauen wird nicht empfohlen, Produkte mit mehr als zwei Prozent Minoxidil zu verwenden. Bei einer topischen Anwendung geht zwar nur ein geringer Teil des Stoffs in das Blut über, so dass man keine Veränderung des Blutdrucks bemerken sollte, aber man möchte hier keine Risiken für Frauen, die typischerweise empfindlicher reagieren, eingehen.
Minoxidil sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße erweitern und somit die Durchblutung an den Haarwurzeln verbessert wird. Die Kaliumkanäle können wieder frei werden und die Follikel wird wieder besser mit Wirkstoffen versorgt. Ist die Behandlung erfolgreich, sollte sich innerhalb der ersten drei Monate bereits eine Verbesserung einstellen. Bricht man die Anwendung ab, kann es sein, dass der Haarausfall zurück kehrt, weil die Kaliumkanäle wieder blockiert werden.
Man sagt sogar, dass Minoxidil, am Kinn angewendet, den Bartwuchs fördern soll. Durch die regelmäßige Anwendung soll der Bart ohne Lücken wachsen. Hierzu gibt es allerdings noch keine wissenschaftlichen Studien.
Wie kann Minoxidil angewandt werden?
Produkte, die den Wirkstoff enthalten, kommen meist in der Form von Minoxidil-Schaum oder einer topischen Lösung. Sie müssen direkt auf die Kopfhaut und nicht nur auf das Haar aufgetragen und einmassiert werden. Man sollte darauf achten, dass das Mittel nicht mit den Augen oder den Schleimhäuten in Kontakt kommt.
Prinzipiell ist die Anwendung der Produkte sehr einfach und kann ohne Probleme zu Hause durchgeführt werden.
Hat Minoxidil Nebenwirkungen?
Da, wie bereits erwähnt, nur ein geringer Teil des Wirkstoffes in die Blutbahn gelangt, sind Nebenwirkungen eher selten. In einigen Fällen kann es zu einem Juckreiz der Kopfhaut kommen, was darauf zurückgeführt werden kann, dass der in den Produkten enthaltene Alkohol die Haut austrocknet. Foligain hat aus diesem Grund Produkte gegen Haarausfall entwickelt, die weniger Alkohol enthalten.