Inkontinenz - Was hilft gegen Blasenschwäche?

Die Blase ist eines der wichtigsten Organe unseres Körpers. Sie befindet sich im unteren Teil des Rumpfes innerhalb des Beckens und besteht aus einer dehnbaren Muskeltasche, die den Urin, der in den Nieren produziert wird, auffängt und sammelt. Sobald ausreichend Urin gesammelt wurde, wird ein Nervensignal direkt an das Gehirn gesendet, durch das der Harndrang entsteht. Die Harnblase hat also zwei wichtige Funktion: die Speicherung des Harns über einen längeren Zeitraum hinweg und die Ausscheidung zu einem passenden Zeitpunkt.

Ist dieser Ausscheidungsprozess gestört, liegt eine Blasenschwäche bzw. Harninkontinenz liegt vor. Die Harnblase ist nicht mehr in der Lage, den Urin zu aufzufangen und den Urinabgang zu steuern – ohne dass ein paar Tropfen Urins unwillkürlich ausgeschieden werden. Von einer Harninkontinenz können sowohl Männer als auch Frauen betroffen sein, obwohl mehrere Untersuchungen gezeigt haben, dass Frauen aufgrund ihres Hormonhaushalts, einer schwachen Beckenbodenmuskulatur und später als Folge von Geburten doppelt so oft unter einer Harninkontinenz leiden wie Männern.

Für das Auftreten einer Blasenschwäche können mehrere Faktoren verantwortlich gemacht werden, wie organische Störungen beispielsweise chronische Entzündungen oder Diabetes sowie neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose und Krebs. Hauptursachen sind jedoch eine schwache Beckenbodenmuskulatur, schlaffes Bindegewebe, Übergewicht und das steigende Lebensalter, mit dem auch das Erkrankungsrisiko ansteigt. Bei Männern ist ein Grund die Vergrößerung der Prostata, bei Frauen können Geburten zu einer Überdehnung des Beckenbodens und damit zu einer Inkontinenz führen.

Häufige Formen der Inkontinenz

Es gibt verschiedene Arten der Inkontinenz, die mit Abstand am meisten vorkommenden Formen sind die Belastungs- und Dranginkontinenz sowie eine Mischung aus diesen beiden Arten. So leiden die Hälfte aller von Inkontinenz betroffenen Menschen unter der Belastungsinkontinenz, 14 % unter einer Dranginkontinenz und 32 % haben eine Mischinkontinenz.

DRANGINKONTINENZ
DRANGINKONTINENZ

Eine Dranginkontinenz, die auch als Reizblase bezeichnet wird, tritt auf, wenn vermehrte Nervenimpulse an das Gehirn gesandt, dass die Blase voll ist und entleert werden muss – selbst wenn sich zu dem Zeitpunkt nur wenig Urin der Blase befindet. Sie ist für die Betroffenen sehr unangenehm und entsteht, wenn der Muskel, der die Harnröhre umschließt, lediglich eingeschränkt funktionsfähig ist. Da der Muskel die Blase nicht mehr vollständig verschließt, kann der Urin nur noch eingeschränkt gespeichert werden. Die Betroffenen verspüren einen ständigen Drang, die Blase zu entleeren, ohne diesen Drang tatsächlich aufhalten zu können. So kommt es unweigerlich dazu, dass kleine Urinmengen aus der Blase austreten. Die Dranginkontinenz kann durch eine Störung des Zentralnervensystems, Entzündungen und eine Empfindlichkeit der Blase auftreten.

BELASTUNGSINKONTINENZ
BELASTUNGSINKONTINENZ

Die Belastungsinkontinenz ist die häufigste Form der Inkontinenz bei Frauen. Sie wird auch als Stressinkontinenz bezeichnet, wobei Stress in diesem Zusammenhang nicht auf psychischen, sondern auf psychischen Stress – also auf die muskuläre Störung beim Verschluss der Blase. Hauptursachen sind eine schwache Beckenbodenmuskulatur, die zumeist durch Schwangerschaften noch verstärkt sind, wodurch auch jüngere Frauen betroffen sein können und Bindegewebsschwächen. Grundsätzlich steigt allerdings das Erkrankungsrisiko bei älteren Frauen. Eine Belastungsinkontinenz lässt sich in drei Schweregrade unterteilen. Während beim ersten Schweregrad ein unwillkürlicher Urinabgang beim Lachen, Husten oder Springen erfolgt, passiert dies beim zweiten Schweregrad passiert bereits beim Gehen oder Sitzen und beim dritten Schweregrad ohne körperliche Anstrengung im Liegen.

MISCHINKONTINENZ
MISCHINKONTINENZ

Eine Mischkontinenz liegt dann vor, wenn Betroffene sowohl unter den Symptomen einer Drangkontinenz – also einem ständig vorkommenden Harndrang und einer Speicherstörung des Urins – als auch unter den Symptomen der Belastungsinkontinenz – einem Urinverlust beim Niesen, Husten oder Lachen, später im Stehen und Liegen – einhergeht. Das Risiko, an einer Mischinkontinenz zu erkranken, verstärkt sich im zunehmenden Lebensalter.

Ursachen einer Harninkontinenz

Grundsätzlich wird eine zu schwache Muskulatur des Beckenbodens als Hauptursache angesehen. Eine Harninkontinenz ist ein häufiges Problem, das mit dem unerwünschten Urinieren einhergeht. Studien zufolge sind etwa 5 % der Männer und 13 % der Frauen von dieser Krankheit betroffen. Insgesamt sind etwa 50 Millionen Menschen im Westen betroffen – Sie sind mit einer schwachen Blase also definitiv nicht allein. Inkontinenz kann unterschiedliche Gründe haben, bevor wir diese näher erläutern, ist es wichtig zu verstehen wie die Blase genau funktioniert.

Das Alter ist eines der wichtigsten Einflussfaktoren bei allen Formen der Inkontinenz. Genau wie der Körper leidet auch die Blase an Alterungserscheinungen. Die Menge an Urin, die problemlos gehalten werden kann wird mit dem Alter immer geringer, so dass es für viele Menschen zu unerwünschtem Wasserlassen kommt.

Ein ungesunder Lebensstil kann ebenfalls einen negativen Einfluss auf die Blase haben. Menschen, die viel Alkohol trinken, rauchen und viel Koffein zu sich nehmen, haben ein höheres Risiko an Inkontinenz zu erkranken. In extremen Fällen kann es zu einer kurzfristigen Einschränkung der Blasenfunktion kommen, oft entstehen allerdings auch langfristige Schäden.

Ein häufiger Grund für Inkontinenz bei Frauen ist die Geburt eines Kindes. Eine natürliche Geburt hat einen enormen Einfluss auf die Funktionen der Blase und kann diese deutlich einschränken. Kommt der Körper beispielsweise durch hormonelle Verhütungsmittel aus dem

Gleichgewicht, kann es ebenfalls zu Blasenproblemen kommen.

Eine weitere Ursache kann im eigenen Ausscheiden liegen. So können zu häufige Toilettengänge den Körper konditionieren. So wird das Harnentleerungssignal bereits nach einer vergleichsweise kurzen Zeit abgesetzt, da sich der Körper an diesen Zeitraum gewöhnt hat.

Möglichkeiten, um die Inkontinenz zu bekämpfen

Viele Dinge, die eine Blasenschwäche zur Folge haben können, sind unvermeidbar, beispielsweise Geburten und das steigende Lebensalter. Doch es gibt Möglichkeiten, um das Auftreten von Symptomen natürlich zu verringern und so dazu beizutragen, die Inkontinenz bestmöglich in den Griff zu bekommen.

Beckenbodentraining:

Das Beckenbodentraining kann helfen, die Muskelpartien zu stärken, die für den Verschluss der Blase notwendig sind und verhindern so das unwillkürliche Austreten von Urin. Anfänglich müssen Betroffene in ihren Körper hereinhören und die Muskeln spüren. Durch ein starkes, aktives Zusammenziehen des Schließmuskel kann der richtige Muskel identifiziert werden. Auch sogenannte Biofeedback- oder EMS-Geräte können helfen, die Effizienz der Übungen noch zu erhöhen, da elektrische Energie zum Training der Muskeln eingesetzt wird. Gerade zu Anfang des Beckenbodentrainings kann der Muskel ohne Eigenenergie gestärkt werden. Im Training muss dieser Muskel so stark wie möglich angespannt und die Spannung bis zu 8 Sekunden angespannt sein. Diese Übung sollte bis zu 30 Mal über den Tag verteilt durchgeführt werden, am besten in drei Übungsphasen à 10 Mal. Durch eine starke Beckenbodenmuskulatur wird der Ausgang der Harnblase fest umschlossen und kann nicht absinken.

Verhalten:

Der Gang zur Toilette kann trainiert werden, wodurch sich eine Inkontinenz hinauszögern oder sogar vermeiden lässt. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen kann das richtige Verhalten während des Wasserlassens Probleme vermeiden. So sollten Betroffene weder mit einer zu prall gefüllten noch mit einer zu wenig gefüllten Harnblase zur Toilette gehen. Sonst kann es passieren, dass die Blase nicht mehr flexibel genug auf die Urinmassen reagieren kann. Beim zu frühen Wasserlassen leidet die Speicherfähigkeit bei größeren Urinmengen, bei zu spätem Wasserlassen wird die Harnblase überdehnt und die Funktion eingeschränkt.

Inkontinenz im Alltag:

Ein zu hohes Körpergewicht trägt maßgeblich dazu bei, dass eine Blasenschwäche auftritt. Um überschüssiges Gewicht abzubauen ist es wichtig, sich gesund und vollwertig zu ernähren sowie sich ausreichend bewegen. Auch ein gesunder Lebensstil trägt dazu bei, die Inkontinenz zu lindern. Auf Nikotin, Kaffee und Alkohol sollte verzichtet werden, die Ernährung selbst sollte reich an Nährstoffen sein. Betroffene müssen immer ausreichend trinken, am besten Wasser oder Kräutertees, und sollten nicht dem Irrtum unterliegen, dass eine geringe Flüssigaufnahme sie beim Kampf gegen Inkontinenz unterstützt. Stattdessen konzentriert sich der Harn durch eine zu kleine Menge und löst Harndrang aus.

Behandlungsmethoden

Eines unserer Bestseller ist der KegelMaster für Frauen, welcher sich als sehr Hilfreich bei Blasenschwäche herausgestellt hat. Bei leichter bis mittelschwerer Harninkontinenz kann ein Urologe bzw. ein Frauenarzt eine medikamentöse Therapie beginnen. Haben all diese Maßnahmen keinen Erfolg bei der Behandlung der Inkontinenz gebracht, kann nur noch eine Operation helfen. Sie sollte allerdings nur nach ausführlicher Beratung durch den Arzt erfolgen, da sie nicht ohne Risiko sind. So kann das Einsetzen eines Nervenstimulators die Blase beruhigen und sie durch Nervenimpuls zur Entleerung anregen. Eine andere Möglichkeit wäre ein künstlicher Blasenverschluss, der bei Männern und Frauen dazu beiträgt, dass kein Urin unwillkürlich austritt.

Für mehr Selbstvertrauen bei den Betroffenen, um Schutz der Kleidung und gegen unangenehmen Uringeruch helfen spezielle Einlagen, die den Urin aufnehmen und den Geruch einschließen. Zusätzlich sollten Patienten eine sorgfältige Körperhygiene pflegen.

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